Dompropst Kurt Schulte überreicht Insignien des Domkapitels von Münster

94 Jahre alt, 70 Jahre Priester: Theo Hoffacker neuer Ehrendomkapitular

Er ist 94 Jahre alt, bald 70 Jahre Priester und seit heute Ehrendomkapitular am Dom zu Münster. Dompropst Kurt Schulte überreichte die Insignien. Und Regionalbischof Rolf Lohmann sagte, warum Hoffacker für ihn ein echtes Vorbild ist.

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In der Wallfahrtskirche Marienbaum ist Pfarrer Theo Hoffacker zum Ehrendomkapitular am Münsteraner Dom ernannt worden. Es sei, betonte Dompropst Kurt Schulte, eine besondere Ehrung, zu der sich das Domkapitel auf Vorschlag von Bischof Felix Genn entschieden habe. „Du hast dich verdient gemacht um die Kirche im Bistum Münster“, bescheinigte Schulte dem 94-jährigen Hoffacker, der am 30. November sein 70-jähriges Weihejubiläum feiert. Neben der Ernennungsurkunde überreichte Schulte die Insignien des Domkapitels, ein Kreuz und eine violette Kopfbedeckung, Birett genannt.

Regionalbischof Rolf Lohmann lobte den „waschechten Niederrheiner“. Er erinnerte sich an seine erste Begegnung mit Hoffacker, der damals Pfarrer in Straelen war. Lohmann sagte, er habe ihn als „Priester mit positiver Ausstrahlung, mit Freundlichkeit und Glaubenstiefe“ erlebt. Hoffacker sei stets ein positiv gestimmter, optimistischer und fröhlicher Mensch gewesen. „Du bist uns darin ein Vorbild“, sagte Lohmann. 

 

„Döntjes“ vom Geehrten

 

Der neue Ehrendomkapitular bedankte sich mit sichtlicher Freude für die Ernennung. Er wolle, sagte er mit verschmitztem Lächeln, noch über „einige Sternstunden meines Lebens“ berichten. Seine lebhafte Erzählung, begonnen mit der Geschichte seiner Geburt, war gespickt mit vielen „Döntjes“, also kurzen, oft mit zwinkerndem Auge erzählten Episoden. So nahm er die Gemeinde mit auf eine Reise quer über den Niederrhein. Hoffacker hatte als Geistlicher unter anderem in Duisburg, Goch, Straelen, Neukirchen-Vluyn und Marienbaum gewirkt. 
Die Förderung der Jugendarbeit, betonte er, sei ihm stets ein wichtiges Anliegen gewesen. Zudem hob er seine enge Bindung zur Schönstatt-Gemeinschaft hervor, „das war für mich ein Lebenselixier“, betonte Hoffacker. Und auch die „wunderbaren Feste mit den Schützen und der Schützenjugend“ zählte er zu den „Sternstunden“ seines Lebens. All diese Momente seien „wichtig für ein frohes Priesterleben“, erklärte Hoffacker.

Was ist ein Domkapitel?
Das Domkapitel unterstützt den Bischof bei der Leitung des Bistums und trägt die Verantwortung für die Liturgischen Feiern im Dom. Dem Domkapitel kommt zudem die Aufgabe zu, den Bischof zu wählen. Laut dem Preußen-Konkordat von 1929, das der Heilige Stuhl und der preußische Staat geschlossen haben, gehören dem Münsteraner Domkapitel zehn residierende und sechs nicht residierende Domkapitulare an. Erstere wohnen in Münster, letztere nicht. Darüber hinaus werden Priester, die dem Bistum Münster besonders nahe stehen - etwa aus dem Bistum stammende Bischöfe in anderen Diözesen - zu Ehrendomkapitularen ernannt. Dem Domkapitel steht der Dompropst vor.

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